Die Außenexposition verbreitet sich auf einer Gesamtfläche von 1,5 Hektar und während eines Tages können Sie im botanischen Garten fast die ganze Welt durchreisen. Ebenfalls wie die Gewächshausexposition, ist das ganze Gelände geographisch in einzelne Erdteile gegliedert.
Mexiko ist eines der biologisch vielfältigsten Länder der Welt. Die Vegetation Mexikos ist in trockenen und warmen Gebieten von trockenen Sträuchern und Wäldern mit breiter Kakteenvertretung (Cactaceae) gebildet. Das Entwicklungszentrum hier hat die Gattung Agave (Agave) und in der Vegetation sind häufig zerstreute Pflanzen der Korbblütler-Familien (Asteraceae) – Studentenblume (Tagetes) und weitere bekannte Gattungen (Sonnenblume – Heliantus, Dahlien, Schmuckkörbchen – Cosmos, Zinnien – Zinnia). Reichhaltig vertreten ist auch die Salbeigattung (Salvia). In der Exposition können Sie frostfeste Yuccas (die am Anfang des Sommers blühen) sowie auch die Braunstachelopuntien (Opuntia phaecantha) bewundern. Aus Mexiko stammen auch die heutzutage übliche und verbreitete Paprika, Mais und Tomaten.
Der südamerikanische Staat Chile, der sich 4 500 km entlang der Küste des Pazifischen Ozeans von der Grenze mit Peru und Bolivien bis zum Feuerland (welches er mit Argentinien teilt) zieht, ist maßlos vegetativ vielfältig. Südwestlich liegt der trockenste Ort der Welt – die Wüste Atacama. An manchen Orten regnet es nur 2 mm Niederschläge im Jahr, woanders noch weniger und ergiebigere Niederschläge gibt es etwa einmal in zwölf Jahren. Für ganz Amerika sind typisch Bromeliengewächse (auch Ananasgewächse genannt) (Bromeliaceae). Die hier wachsende Puya berteroniana erreicht in der Blüte bis zu drei Meter Höhe und von dreißig Bromelien gehört sie zu den größten. Es dominieren auch Federgräser (Cortaderia), die mit seltenen feuchten Orten verbunden sind. Zu häufig vertretenen Gattungen gehören strauchartige Senna, sukkulenten- Portulak Cistanthe, Kakteen, Sauerklee und Nolana.
Das Vorgebirge der Anden von Peru und Argentinien könnte man mit feuchterem Klima, das einer anderen Pflanzenzusammensetzung, als man in der Atacama Wüstenexposition findet, entspricht. Einige kleinere Pflanzenarten sind einjährig, die meisten davon ausdauernd. In feuchten Spalten wachsen Pantoffgelblumen (Calceolaria), welche die Exposition mit ihren typischen Blüten, nach welchen sie die Gattung und tschechische Bezeichnung bekam, verziert. Von weiteren Pflanzen nennen wir Sisyrinchium, verwandt mit den für die Besucher bekannten Schwertlilien oder Loasa mit Nesselhaaren am Stängel und Blättern.
Capensis, oder auch Cape Floral, befindet sich im Süden Südafrikas. Die Flora ist sehr reichhaltig und auf einem kleinen Gebiet (ausgemessen von umrahmenden Bergen des Innlandes) treten hier 9 000 Pflanzenarten mit 69% Endemismus auf. Das ganze Gebiet charakterisiert das Klima des Mittelmeertyps mit feuchten und mäßigen Wintern und trockenen warmen Sommern. Typische Vegetationsdeckung ist das Fynbos, gebildet von immergrünen Sträuchern. Anderer Vegetationstyp ist der Renosterveld, wo Korbblütler Pflanzen (Asteaceae) dominieren und häufiger befinden sich hier Mittagsblumengewächse Familien (Aizoaceae) Sukkulenten. Für trockene Gebiete, sog. Karoo, sind Aloe, die in Südafrika ein Diversity Zentrum haben, kennzeichnend. An Cape Floral schließen Bergsteppengebiete der Drachenberge in Südafrika und Lesotho an.
Der Mittelmeerraum oder auch Mediterran begrenzt das Gebiet um das Mittelmeer. Typisch sind milde Winter und heiße, trockene Sommer. Grund der Mediterranvegetation bilden Bestände aus Hartlaubholzgewächsen (vor allem Sträucher, sog. Macchie). Typisch ist die Lippenblütler- Familie (Lamiaceae) – wer kennt wohl Lavendel (Lavandula) nicht, Salbei (Salvia), Thymian (Thymus) und weitere, Duftessenz beinhaltende Pflanzen. Zu weiteren typischen Komponenten gehören Zwiebelblumen, welche die heißen Mediterransommer unter der Erde eingezogen überleben, und deren Blüten im Frühling oder Herbst erscheinen.
Die trockenen Gebiete Nordamerikas in Kalifornien repräsentiert das Beet in der Umgebung des Zentralrasens. Hier dominieren verschiedene Gräser (Poaceae), der Prärien bildet und Korbblütler Pflanzen (Asteraceae), beliebt wie Stauden gezüchtet – Rudbeckien (Rudbeckia), Sonnenhüte (Echinacea), Zinnien (Zinnia) oder Mädchenaugen (Coreopsis).
Die säureliebend und vor allem feuchteliebende Flora Nordamerikas repräsentiert die Abteilung Torfmoor und Heide. Auf der kleinen Heide wachsen fleischfressende Schlauchpflanzen (Sarracenia), welche in ihre sinnreichen Fallen Insekten fangen, zum Aufbessern in sonst sehr wenig Nahrungsreichen Gebiet. Das gesamte Biotop ergänzen Heidekrautpflanzen (Ericaceae) – zum Beispiel die großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon).
Schattenliebende nordamerikanische Pflanzen, welche das Unterholz der Laubwälder bilden, können Sie in der Abteilung Hainpflanzen.
Pflanzen aus Asien widmen sich gleich mehr verschiedene Abteilungen in der Außenexposition. Trocken- und Wärmeliebende Pflanzen sind in der Abteilung Südwest Asiens ausgepflanzt. Pflanzen mit Seetendenz wachsen in der Nähe der Wasserfläche, wo im Juni Taglilien (Hemerocallis) blühen, welchen auch die eigene Abteilung in der Nähe des Arburetums gewidmet ist. Die Hainpflanzen sind unter hochgewachsenen Bäumen, die das Gelände des Gartens umrahmen, gepflanzt. Im Sommer blühen orientalische Mohnblumen (Papaver), Leimkräuter (Silene) und den Sommergarten verzieren runde Blütenstände des Knoblauchs (Allium). Feuchteliebende Vertreter kann man im gemeinsamen euroasiatischen Torfmoor finden.
Für uns der weiteste Kontinent wird oft mit subtropischen und tropischen Pflanzen verbunden, die man schwieriger in Gewächshausbedingungen züchten kann. Einige südliche gelegene Gebiete (z. B. Tasmanien oder Neuseeland) einzigartige Flora beherbergen, die man unter bestimmten Bedingungen in unserer Außenexposition züchten kann. Die meist abgehärtete baumförmige Farne in unserem Sommer ist die aus Tasmanien stammende antarktische Dicksonia (Dicksonia antarctica). Die Stachelnüsschen (Acaena), Gattung Rosengewächse mit Stachelfrüchten, sind zu uns aus weit entfernten Chile angekommen.
In den Expositionen wird auch die europäische, bzw. mitteleuropäische Flora, welche durch Hain- und feuchteliebende Pflanzen, die man in Torfmooren finden kann, nicht vergessen. Im frühen Frühling, als die Bäume noch nicht belaubt sind, blühen zwiebel- und Knollenarten auf und bilden somit einen Frühlingsaspekt. In der kleinen Exposition die „Böhmisches Gärtchen“ benannt ist, kann man weitere, vor allem schattenliebende Pflanzen wie z. B. Kartäusernelken (Dianthus carthusianorum) oder die gewöhnliche Pechnelke (Lychnis viscaria) finden..
Steingarten oder auch Alpinum bemüht sich die echten Bergbiotope in freier Natur nachzumachen, indem man Pflanzen einsetzt, die diese ungastlichen Gebiete besiedeln können. Die Pflanzen müssen eine kurze Vegetationssaison mit übermäßigem Sonnenstrahl und Feuchtigkeitsmangel bewältigen. Die Steingartenstauden sind dem Gewächshauses entlang plaziert, da findet man vor allem die Steingartenstauden aus Europa, Mittelasien und Nordamerika und weiter noch sind die Steingartenstauden im Zentralrasen (vor allem Südeuropa, Asien, China und Nordamerika) gepflanzt. Es fehlen auch keine endemischen Pflanzen der bestimmten Gebieten (d. h. sie wachsen nirgendwo anders), als auf den griechischen Inseln (Kreta) oder Gebirgen (Kaukasus). Empfindliche Steingartenstauden finden Sie im neuen kühlen Steingartengewächshaus.
Zwei, sehr stark zusammenhängende Expositionen, konzentrieren sich nicht auf die Darstellung eines bestimmten Biotopes, sondern sie widmen sich auf Pflanzen mit besonderer
(z. B. kräuterkenner) Nutzung. In der Nähe der Australischen und Neuseeländer Flora finden Sie eine kleine Ecke mit gefährlichen Giftpflanzen, z. B. den Fingerhut (Digitalis), schwarze Tollkirsche (Atropa bella-dona) oder Wunderbaum (Ricinus communis). Hinter dem Verwaltungsobjekt und Konditorei befindet sich der sogenannte Kräutergarten, der die bekannte und weniger bekannte Arten der Heilpflanzen darstellt.
Der Parkfläche dominiert im Hinterteil die Außenexposition mit Anpflanzungen verschiedener Laub- und Nadelsträucher, Hortensien (Hydrangea) und Azaleen (Rhododendron). Interessant ist auch die Rose, „Gruß aus Teplitz“ benannt, die im Jahre 1897 der Österreich-ungarische Züchter Rudolf Geschwind veredelte. Das ist die einzige Außenpflanze, die in ihrer Bezeichnung eben die Kurstadt Teplice trägt.
Einige Gattungen umfassen eine Unzahl an Arten und Formen. In unserem Garten können Sie sich so eine Kollektion an Taglilien (Hemerocallis), Sonnenröschen (Helianthemum), Purpurglöckchen (Heuchera) und Storchschnabel (Geranium) ansehen.
Von hochgewachsenen Bäumen können die Besucher den umfangreichsten Baum der Welt – den Riesenmammutbaum (Sequiadendron giganteum) bewundern, welcher eine sehr weiche Rinde, die ihn gegen Brände schützt, hat. Zwei Exemplare des Geweihbaums (Gymnocladus dioica) sind schon fast 90 Jahre alt und gehören zu den ältesten Pflanzen in der Außenexposition. Die altertümliche, Nadelbäumen verwandte Pflanze Ginkgo (Ginkgo biloba), die in Heilmitteln oder Küche genutzt wird, oder der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), deren große Blüten an Lilienblüten erinnern.